Villa Gazzotti - Marcello, Bertesina (nach 1540)

 

 

Blick auf die Fassade

Erstmals präsentiert Palladio einen klar umgrenzten Quader als Baukörper. Einen Anklang an die Villa Godi bietet die dreifache Arkade im Mitteltrakt, die, von einem Dreiecksgiebel bekrönt, die dominierende Form der Fassade ist. Neuartig ist, daß die dreifache Arkade die gesamte Geschoßhöhe des eingeschossigen Baus einnimmt. Auch die Verwendung des Dreiecksgiebels in der profanen Architektur findet in der zeitgenössischen Architektur im Veneto keine Entsprechung. Ursprünglich sollte eine breitangelegte Freitreppe auf die Loggia zuführen; die schmale Treppe, die heute auf die mittlere Arkade der Loggia hinleitet, ist ein später zu datierender Zusatz.

Der Baukörper der Villa ruht auf einem Sockel, der durch ein umlaufendes Gesimsband abgegrenzt ist. Palladio hebt so die Villa aus der umgebenden Landschaft heraus und verschafft ihr eine exponierte Stellung.

Die Wandflächen werden durch hervortretende Pilaster mit korinthisierenden Kapitellen plastisch gegliedert und teilen die Seiten in jeweils zwei Wandflächen, denen die drei Arkaden im Mittelteil gegenüber gestellt werden.